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Implantate bei Parodontitis – geht das?

Implantate bei Parodontitis – geht das?

27. Mai 2025 von Dr. Philipp Kaiser, MMSc LLM

Zahnverlust durch Parodontitis ist keine Seltenheit. Viele Patient:innen, die durch diese chronische Entzündung Zähne verloren haben, wünschen sich eine feste und langfristige Lösung – etwa durch Implantate. Doch ist das überhaupt möglich? Die gute Nachricht vorweg: Auch bei Parodontitis können Implantate eine sinnvolle Option sein – unter bestimmten Voraussetzungen.

Was ist Parodontitis?

Parodontitis ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates – also des Gewebes, das die Zähne im Kieferknochen verankert. Sie entsteht meist durch bakterielle Beläge, die zu einer Entzündungsreaktion führen. Im Verlauf zerstört die Erkrankung nicht nur das Zahnfleisch, sondern auch den Kieferknochen. Wird sie nicht behandelt, kann sich der Knochen zurückbilden – mit der Folge, dass Zähne locker werden oder verloren gehen. Parodontitis verläuft oft schleichend und bleibt lange unbemerkt, weshalb regelmäßige zahnärztliche Kontrollen so wichtig sind.

 Implantate trotz Parodontitis – worauf kommt es an?

Implantate benötigen, wie natürliche Zähne, einen stabilen und entzündungsfreien Halt im Kieferknochen. Bei Patient:innen mit aktiver oder unbehandelter Parodontitis besteht ein erhöhtes Risiko, dass sich auch das Implantat entzündet. Man spricht dann von einer sogenannten Periimplantitis. Diese kann ähnlich verlaufen wie die ursprüngliche Erkrankung und im schlimmsten Fall zum Verlust des Implantats führen.

Deshalb gilt: Die Parodontitis muss vor dem Setzen eines Implantats erfolgreich behandelt und die Entzündung gestoppt sein. Erst wenn das Zahnfleisch entzündungsfrei ist und eine gute Mundhygiene eingehalten wird, kann die Planung einer Implantatversorgung beginnen.

Voraussetzungen für ein sicheres Implantat trotz Vorgeschichte:

  • Die Parodontitis ist gut therapiert und unter Kontrolle

  • Die Patient:innen zeigen eine gute Mundhygiene

  • Genügend Knochenangebot ist vorhanden oder kann durch Knochenaufbau geschaffen werden

  • Risikofaktoren wie Rauchen oder unkontrollierter Diabetes werden vermieden

In vielen Fällen empfiehlt sich eine dreidimensionale Röntgendiagnostik (DVT), um die exakte Knochenstruktur zu analysieren. Bei Bedarf kann mit modernen Techniken ein gezielter Knochenaufbau erfolgen. Eine sogenannte "geführte Implantation" mithilfe digitaler Planungstools sorgt für maximale Sicherheit und Präzision beim Eingriff.

Implantatpflege ist das A und O

Gerade bei Patient:innen mit Parodontitis-Vorgeschichte ist die Pflege rund um das Implantat besonders wichtig. Denn auch Implantate können durch bakterielle Beläge geschädigt werden. Eine regelmäßige und sorgfältige Reinigung ist daher entscheidend für den langfristigen Erfolg der Implantatbehandlung.

Zur Pflege gehören:

  • Tägliches, sorgfältiges Zähneputzen

  • Die Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürsten

  • Ggf. die Anwendung einer Munddusche

  • Regelmäßige professionelle Zahnreinigung und Kontrollen in der Praxis

Besonders wichtig ist die langfristige Nachsorge. Die Zahnärztin oder der Zahnarzt kontrolliert dabei nicht nur das Implantat selbst, sondern auch das umliegende Gewebe auf frühzeitige Anzeichen einer Entzündung. So lassen sich Probleme frühzeitig erkennen und behandeln.

Fazit:

Ein Zahnimplantat trotz einer Parodontitis-Vorgeschichte ist in vielen Fällen möglich – vorausgesetzt, die Erkrankung ist unter Kontrolle und die hygienischen Voraussetzungen stimmen. Mit einer individuell abgestimmten Therapie, moderner Planung und konsequenter Nachsorge können Implantate auch bei diesen Patient:innen zu einer stabilen und langlebigen Zahnersatzlösung werden.

Lassen Sie sich bei uns individuell beraten – wir prüfen gern, ob eine Implantatversorgung für Sie infrage kommt und begleiten Sie auf dem Weg zu neuer Lebensqualität.



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